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Schulweg ab Klasse 3

Schulweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln ab Klasse 3


Mit dem Wechsel in die 3. Klasse beginnt für viele Eltern und Kinder an der Helene-Fernau-Horn-Schule ein neues Kapitel:


Der Weg zur Schule mit öffentlichen Verkehrsmitteln.


Und jedes Jahr fragen sich Eltern aufs Neue, ob sie dies ihrem Kind zutrauen können. Schließlich ist die Fahrt am Morgen im Berufsverkehr alles andere als einfach und birgt wahrscheinlich mehr Gefahren als der Weg zu Fuß zu einer Grundschule am Wohnort. Doch eine frühzeitige und gute Vorbereitung kann die Gefahrenquellen beim Warten, beim Ein- und Aussteigen und Überqueren der Fahrbahn deutlich reduzieren. Mit den folgenden Tipps möchten wir Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, mit denen Sie sich und Ihr Kind gut auf den Schulweg mit Bus und Bahn vorbereiten können.


Üben so oft es geht


Zum ersten Üben bieten sich die Ferien geradezu an. Die Busse und Bahnen sind leer und Ihr Kind wird nicht zu sehr abgelenkt. Erklären Sie viele Dinge, so banal sie auch erscheinen mögen.


Wenn Sie die Möglichkeit haben, üben Sie die Fahrt auch im Berufsverkehr. Sind Sie berufstätig, können Sie vielleicht Ihre Arbeitszeit so verschieben, dass Sie Ihr Kind bereits am Ende der 2. Klasse ein paar Mal morgens mit Bus und Bahn in die Schule begleiten können.
Erklären Sie Ihrem Kind den Routenverlauf der einzelnen Linien damit es sich zurechtfinden kann und weiß, welche Alternativen es hat, sollte es einmal in eine falsche Bahn gestiegen sein. Einen Routenverlaufsplan finden Sie hier: http://www.vvs.de/karten-plaene/liniennetz.
Ihr Kind sollte auch in der Lage sein den Fahrplan auf seiner Strecke zu lesen. Es kann immer mal vorkommen, dass ein Bus ausfällt oder eine Bahn sich verspätet.


Wartezeiten


Planen Sie bei der Festlegung der Fahrt genügend Zeit zum Umsteigen ein. Ein Kind kann sich nicht so schnell orientieren und braucht mehr Zeit wenn es den Bahnsteig wechseln oder vom Bus zur Bahn laufen muss. Kann es dies in Ruhe tun, ist die Unfallgefahr deutlich reduziert!
Besprechen Sie das richtige Verhalten während es wartet. Langeweile lädt schnell zum Blödsinn machen ein. Gerangel und Geschubse sind eine große Gefahrenquelle beim Warten an der Bordsteinkante oder auf dem Bahnsteig. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind was es in der Wartezeit tun kann, wo es sich aufhalten soll und wie es sich verhält, wenn andere Kinder Rangeleien beginnen.


Ein- und Aussteigen


Bestehen Sie bereits bei den Übungsfahrten darauf, dass Ihr Kind genügend Abstand zur Fahrbahnkante hält (auch wenn Bahnsteig oder Wartehäuschen fast leer sind). Erklären Sie ihm, dass der Fahrer sieht, dass Fahrgäste warten und er deswegen genügend Zeit zum Ein- und Aussteigen gibt.


Weisen Sie Ihr Kind ebenfalls darauf hin, dass es andere Fahrgäste erst aussteigen lässt, bevor es selber den Bus oder die Bahn betritt.
Nach dem Einsteigen sollte es sich einen Sitzplatz suchen oder, wenn alle belegt sind, einen sicheren Stehplatz. Zeigen Sie auch hier Möglichkeiten wo es sich am besten festhalten kann. Bei einem Sitzplatz muss der Ranzen vom Rücken genommen und zwischen die Beine gestellt werden.


Gibt es keinen Fußgängerüberweg, ist nach dem Aussteigen aus dem Bus mit dem Überqueren der Straße auf jeden Fall zu warten, bis der Bus wieder abgefahren ist. Grundsätzlich gilt: Nach dem Aussteigen (egal ob Bus oder Bahn) auf genügend Sicherheitsabstand gehen!
Auch wenn seit geraumer Zeit die Regelung gilt, dass Busse des Linien- und Schulbusverkehrs an Haltestellen nur noch mit Schrittgeschwindigkeit beziwhungsweise gar nicht überholt werden dürfen, halten sich viele Autofahrer nicht daran. Ihr Kind muss also auf jeden Fall genau schauen, ob es gefahrlos über die Straße kommt!


Hektik auf dem Schulweg


Ein verpasster Bus ist kein Weltuntergang und kann immer mal passieren. Steht der Bus schon an der Haltestelle, sollte es ihn fahren lassen. In der Hektik passieren die meisten Fehler! Ihr Kind bekommt auch keinen Ärger in der Schule, wenn es ausnahmsweise zu spät kommt. Im Zweifelsfall schicken Sie ihr Kind lieber zukünftig 5 Minuten eher von zu Hause los.


Sicherheit in der Gruppe


Bilden Sie Fahrgemeinschaften. Oft fahren aus Ihrer Gegend auch ältere Kinder mit. Bitten Sie ein Kind für die ersten Wochen Ihrem Kind bei Fragen und Unsicherheiten zur Seite zu stehen. Aber auch gleichaltrige Kinder können sich hier prima unterstützen. Zu zweit oder zu dritt wird die richtige Haltestelle zum Aussteigen bestimmt nicht verpasst und sicherer fühlen sich Kinder in der Gruppe auf jeden Fall.


Hilfe im Notfall


Erklären Sie ihrem Kind wo es im Notfall Hilfe bekommt. Für ein Kind, das erst kurze Zeit alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, kann eine verpasste Haltestelle oder ein verspäteter Bus ein Drama sein. Hier sollte es sich nicht scheuen einen Erwachsenen anzusprechen. Meist genügt dann schon der gemeinsame Blick auf den Fahrplan oder der Hinweis auf die richtige Haltestelle um Ängste zu nehmen.


In vielen Städten und Landkreisen hat sich mittlerweile die Bürgerinitiative Aktion Gute Fee (www.stuttgart.de/item/show/46786) etabliert. Als verlässliche Ansprechpartner bieten beispielsweise Geschäfte, Apotheken oder öffentliche Einrichtungen Hilfe bei Notfällen im Alltag an. Übrigens: Auch die Stuttgarter Straßenbahn AG hat sich der Aktion angeschlossen. Sollte Ihr Kind sich also unsicher fühlen oder anderweitig Hilfe brauchen, darf und soll (!) es sich an den Fahrer wenden!


In anderen Landkreisen (beispielsweise Waiblingen oder Esslingen) gibt es eine ähnliche Initiative mit dem gleichen Ziel: Die Kelly-Inseln (www.kelly-insel.de).


Zu erkennen sind die Anlaufpunkte an diesen Aufklebern:

Aktion Gute Fee Kelly-Insel

 


Sabine Dippold, Elternvertreterin Klasse 1a (2008-09)

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